Projekte / Internationale Kooperationen / Ausstellungen:
Margita Weiler
Dialogreihe in PremArts
Dienstag & Donnerstags: 18 Uhr
Der Analphabet der Zukunft ist nicht der, der nicht lesen und schreiben kann,
sondern nicht weiß wie man lernt. (Alvin Toffler)
Zusammenfassung
Es wird viel darüber gesprochen, wie wichtig eine gezielte Aus- und Weiterbildung für die Integration in den modernen Arbeitsmarkt ist. Mit unserem Projekt möchten wir auf einen Aspekt des Lernens zu sprechen kommen, der mit der oben erwähnten Bildung weniger zu tun hat. Wir möchten Fragen aufwerfen, bei welchen die Antworten nicht sofort bereit stehen, die jedoch für das Wohlbefinden unserer Gesellschaft wichtig sind. Es geht um Werte für unser eigenes Leben und für die Gemeinschaft in der wir leben, es geht um die Gesellschafts-Modelle, die uns zur Verfügung stehen und inwieweit sie unseren eigenen Wünschen und Idealen entsprechen. Diese vermeintlich stabilen Modelle sind bei näherer Betrachtung mobiler als wir meinen und drücken oft die Lebenskonzepte unserer Ahnen aus.
Es gibt eine ganze Reihe von globalen Ungereimtheiten von denen wir Beispiel gebend einige paradoxe erwähnen möchten:
• Unsere Städte wachsen durch verdichtetes Bauen in den Himmel und doch stehen unseren Bauern und der Natur immer weniger unbebaute Flächen zur Verfügung.
• Wir wissen dass die Technologisierung unseres Arbeitsalltags Jobs vernichtet und halten trotzdem am Konzept der Vollbeschäftigung fest.
• Wir haben uns mit dem Kapitalismus einem System verschrieben, das stetes Wachstum braucht, um überleben zu können. Dass dadurch unsere Ressourcen nachfolgender Generationen aufgebraucht werden, ruft niemand Einhalt.
• Wir werden immer älter und tun alles, um ewig jung zu bleiben.
Uns scheint es an der Zeit, darüber nachzudenken welche sozialen, kulturellen, strukturellen und begrifflichen Voraussetzungen gegeben sein müssten, damit Menschen eines jeden Alters und mit unterschiedlichstem Bildungsniveau sich in gemeinsamen Lern-Projekten finden könnten.
Die wertende Sicht auf sogenannt ‘hohe’ oder ‘niedere’ Bildungsniveaus oder berufliche Fertigkeiten sind neu auszurichten. Unser Projekt „Jeder Mensch ein Analphabet“ (Wir alle
sind ‘Lebenslang Lernende’) soll alternative Sichtweisen aus einem künstlerischen Blickwinkel aufzeigen.
Der Analphabet der Zukunft ist nicht der, der nicht lesen und schreiben kann, sondern nicht weiß wie man lernt. (Alvin Toffler)
Gründe
Fast alle Menschen haben den Wunsch sich aus- und weiter zu bilden. Dies gilt noch mehr für diejenigen, die sich die Fähigkeit zu lernen wieder oder neu aneignen möchten. Sie suchen nach einer Gemeinschaft, die ihr Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten festigt und ihnen erlaubt, ihre Fertigkeiten anzuwenden.
Nicht alle zu erlernenden Fähigkeiten müssen auf den Arbeitsmarkt abgestimmt sein, Wir kommen nicht darum herum zu akzeptieren, dass das Konzept der Vollbeschäftigung mit Fünf-Tages-Wochen und 8 Stunden Schichten der Vergangenheit angehört und kein Zukunftsmodell sein kann. Gleichzeitig kann es nicht tolerierbar sein, wenn in manchen Ländern die Arbeitslosigkeit über 20 %, die Jugendarbeitslosigkeit gar über 50 % liegt und die Hoffnungen ganzer Generationen zerstört werden.
Beschäftigung und Selbstachtung sind heutzutage zu sehr verkettet. Wir wollen Wege finden, die das Gefühl ein vollwertiger Mensch zu sein vom ‘Arbeitsvertrag’ abkoppelt. Arbeit im herkömmlichen Sinn soll eine Option sein,kein gesellschaftliches Muss.
Wir wollen darüber nachdenken, wie die Idee der Selbst-Befähigung durch Erfahrung und lebenslanges Lernen durch das Leben, neu gewertet werden als Werte, die zur Gemeinschaftsbildung beitragen und als alternative ‘Drehbücher’ für zukünftiges Zusammenleben.
Wir wollen unsere Wahrnehmung von Talenten schärfen und unser Sichtweise über Aus- und Weiterbildung öffnen. Um was geht es denn beim Lernen eigentlich? Sind wir nicht alles Unwissende wenn es darum geht, unsere Bedürfnisse zu kommunizieren und unsere eigenen Werte mit denen zu vergleichen, die uns schon seit langem von der Gesellschaft vorgegeben werden? Diese Werte sind nur scheinbar stabil. Das Drehbuch des Lebens wird viel öfters umgeschrieben als manche wahr haben wollen.
Uns scheint es an der Zeit, darüber nachzudenken welche sozialen, kulturellen, strukturellen und begrifflichen Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit Menschen eines jeden Alters und mit unterschiedlichstem Bildungsniveau sich den Themen öffnen und sich in gemeinsamen Lern-Projekten finden können.
Wir gehen davon aus, dass eine Zusammenarbeit von unterschiedlichen Partnern und Organisationen unterstützend wirkt, wenn es darum geht, die zukünftigen Erwachsenen-Bildung zu skizzieren. Vor allem, wenn sie aus verschiedenen Europäischen Ländern kommen und unterschiedliche Aspekte der Erwachsenenbildung vertreten.
Das Konzept des Lebenslangen Lernens ist verlinkt mit der Frage von der Zukunft der Arbeit und Arbeiten als Option. Es geht uns um die soziale und kulturelle Integration von benachteiligten, schwachen und an den Rand gedrängten Gruppen der Gesellschaft.
Sie dürfen, um sich Gehör zu verschaffen, ihren eigenen, kreativen und neuen Weg finden.
‘World Café’ und ‘Open Space’ sind Methoden, die an unseren Treffen zur Anwendung gelangen um einen offenen und kreativen Austausch zu ermöglichen; kollektives Wissen erkennbar und individuelles Wissen sichtbar zu machen und tiefere Einsichten in das Thema unserer Arbeit zu gewinnen. Sämtliche Workshops stehen einem breiten Publikum offen und geben sowohl Lernenden als auch den Projekt-Partnern die Möglichkeit zu lehren und zu lernen.
Unser Projekt konzentriert sich auf Kultur & Praktische Kunstexperimente.
Die Sozialen Medien geben uns die Möglichkeit unsere Erfahrungen zu verbreiten. Wir sind davon überzeugt, dass Kunst & Handwerk sowie die Verbreitung über die Sozialen Medien uns die Möglichkeit geben, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wenn es darum geht, neue Lern-Erfahrungen zu machen und diese zum Wohl der Gesellschaft einzubringen.
Unsere Vision fokussiert sich darauf, lokale Talente zu mobilisieren und aktivieren. Interessierte aller Altersgruppen Radgruppen sollen ihr Potential realisieren und entwickeln können. Wir versuchen Anregung zu geben eigene, selbst-finanzierte Netzwerke bilden wo sie sich gegenseitig aus- und weiterbilden können.
Sie werden so über kreative Wege lernen, ihre Interessen und Wünsche innerhalb ihrer Gemeinschaft und vor Entscheidungsträgern zu vertreten.