Maja Degirmendzic / Simon Steinhauser
Acryl auf Banknoten
flag of turkey – 126x87cm, acryl on sewn 5 euro notes, 2009
Eröffnung: Freitag, 18. November 2011 – 19 Uhr
Ausstellung: 19.11.-27.11.2011, Mi – So 16 – 19 Uhr u.n.V.
During a 10 minutes working break we had when we made preparations for shows at the liverpool biennial, i asked maja what are the most important things in life. she said: money and where you come from, and sometimes maybe the religion you are born in. i answered: lets do something which contains all these three parts. so we decided to start with the project IDENTITIES? we arranged with the help of some
friends banknotes from Israel, the USA, Turkey, China, Russia and the EU. after a process of colouring them with acryl in the different colours of their flags we started to sew (and partly cut) them together. the flags we created became independent of their content – money, nationality and religion.
In the same time – through changing or using the own banknotes for different, opposite countries – they became a different worth – and an other identity.
Die frage nach der politischen einstellung eines künstlers bzw. einer künstlerin ist eine äußerst persönliche frage. und wenn man innerhalb eines kollektivs arbeitet, in welchem die betreffenden eine völlig unterschiedliche politische vergangenheit haben, fällt es nicht unbedingt leichter eine gemeinsame haltung einzunehmen, auch wenn die entstandene arbeit selbst, eine reflexion eines gemeinsamen denkens präsentiert. letztendlich bleibt es immer eine persönliche einstellung. aber ja, wir haben gemeinsamkeiten, auch wenn diese nicht explizit unsere politische einstellung verraten. und mindestens diese gemeinsamkeiten sind persönlich und für uns beide klar: wir denken nicht sehr politisch. was das auch immer heißen mag. wir glauben politik ist moral. und moral ändert sich. oder wir sie, und das ständig. wir glauben, dass es nichts ausmacht, eine bosnierin zu sein. wir glauben, dass in österreich nicht nur nazis leben. wir essen beide gerne zwiebel oder gehen ins kino. wir glauben dass es kräfte gibt, etwa den kapitalismus, welche es schaffen, sich über politische differenzen hinwegzusetzen. wir glauben aber nicht an den kapitalismus. wir leben ihn nicht, trotzdem wir ein iphone verwenden. wir sind außerdem keine kommunisten, auch wenn wir das einmal gewesen sein sollten. wir glauben auch nicht an den unterschied zwischen schwarz und weiß. oder an den unterschied zwischen irgendwelchen menschen. wer daran glaubt erkennt ihn bereits an. und wir glauben daran, dass IDENTITIES? dies ausdrückt und die betrachter der bilder das erkennen können. vielleicht ist das anarchistisch, links, oder liberal, oder vielleicht ganz und gar unpolitisch.
simon steinhauser,
geboren 1979 in lienz, österreich, lebt und arbeitet in wien. 1994-1997 tischlerausbildung, 2003 – 2011 architekturstudium an der tu-wien, seit 2010 studium für internationale entwicklung an der universität wien. 2006 gründung des performance-kollektivs god’s entertainment,
seit 2006 international performative arbeiten in verschiedenen formaten für god’s entertainment und super Nase & co.
(performances/ausstellungen auszugsweise: galerie-ve.sch-wien, wiener-festwochen, hebbel-am-ufer-berlin, brut-wien, gessnerallee-zürich, stanica-zilina, bauhaus-dessau, liverpool-biennial, divus-unit-30-london/divus-prag, etc.)
seit 2009 projektkollaborationen mit maja degirmedzic.
maja degirmendzic,
geboren 1979 in zenica, bosnien, lebt und arbeitet in wien. 1997-1999 krankenschwesterausbildung, zenica. 2000-2006 medienpädagogikstudium an der universität wien. 2006 Gründung des performance-kollektivs god’s entertainment,
seit 2006 international performative arbeiten in verschiedenen formaten für god’s entertainment, super nase & co, julius deutschbauer und anderen.
(performances/ausstellungen auszugsweise: galerie-thaddaeus-ropac-salzburg, hebbel-am-ufer-berlin, bauhaus-dessau, brut-wien, stanica-zilina, gessnerallee-zürich, liverpool-biennial, divus unit-30-london/divus-prag, tanzquartier-wien, etc.)
seit 2009 projektkollaborationen mit simon Steinhäuser.