PIRATE FAMILY – ZOMBIE PARTY!

Marjorie Généus & Marquis de la Noix de Coco

Meisterwerke  + + + +  Haïti  + +  France 

Eröffnung & Zombie Party: Sonntag, 6. April 2008, 17.00 Uhr

Ausstellung: 7.4. – 19.4.2008, Mittwoch bis Sonntag, 14.00 – 19.00 Uhr

Finissage & Konzert:

Samstag, 19.April 2008, 19.00 Uhr – COCO NUT & CARIB DISCO

Die Piratenfamilie ist ein Malerpaar. Beide sehr unterschiedlich. Er (Coco Nut alias “Marquis de La Noix de Coco”) ist ein Mann. Sie (Marjorie Généus a.k.a.”La Fiancée”) ist eine Frau. Er ist weiß. Sie ist black. Er kommt aus einem reichen Land. Sie aus einem armen Land. Er ist chaotisch. Sie ordentlich.

Sie haben zwei Kinder: die Piratenfamilie.

Coco, in Frankreich geboren, kam Anfang der achtziger Jahre nach Westberlin – vielleicht auf der Spur seiner Vorfahren aus Ostpreußen. Er entdeckt die Kreuzberger Subkultur. Ihm blieb als armer Junge nichts anderes übrig als mit seiner damaligen Freundin Françoise Cactus (heute: Stereo Total) eine Rock’n’Roll Band zu gründen.

Mit Olga Labasse und Mike Veleno traten sie als die Lolitas auf.

Coco, der schon seit seiner Kindheit eine Neigung zum Zeichnen hat, übernimmt meist die Entwürfe der Plattencovers, Plakate, T-Shirts usw. Sein naïver Pop-Art/Comicstil ist auch ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg der Lolitas in Berlin – und sogar international. Sie nehmen zwei Scheiben in den U.S.A. auf. Coco, der nicht besonders amerikafreundlich war, entdeckt nach den Aufnahmen in Memphis, Tennessee, New Orleans seine Liebe zum Land und verliebt sich sofort in “Crescent City”, wo er sich einige Jahre später, Anfang Neunziger, eine Weile aufhält. Nach dem “Mauerfall” ist für Coco das Kapitel Berlin beendet. Die Lolitas sind am Ende. er lässt sich von einer Amerikanerin nach New York entführen und verlässt Berlin für New York. Dort freundet er sich mit Haïtianern an, die ebenfalls francophon sind, und entdeckt die haïtianische Kunst sowie die Geschichte dieser Karibikinsel. Sie fasziniert ihn.

Der amerikanische Traum wird doch ziemlich schnell zum Alptraum. Aber zurück nach Europa kommt nicht in Frage. So flüchtet er nach vorn in die Karibik nach Guadeloupe – vielleicht auf der Spur nach einem anderen Teil seiner Vorfahren. Mit Rock’n’Roll ist dort nicht viel anzufangen, aber er spielt mit örtlichen Reggae- Soul- und Jazzbands und findet einen Ausgleich. Da er nun keine Platten aufnimmt, verkauft er auf seinen Konzerten Bilder mit Acrylfarbe. Die grellen Farben und sein weiterhin naïver Stil verkaufen sich – meistens an Touristen – gut.

In Guadeloupe begegnet er Marjorie Généus, die wegen der Gewalttätigkeiten aus Haïti geflüchtet ist. Ihr Großvater war ebenfalls Maler. Sie stand auch Model in der ENARTS (Nationale Schule de Künste), aber als Malerin eine Karriere in ihrer zusammenbrechenden Heimat zu starten, schien ihr bis dahin aussichtslos. Sie ermutigen sich nun gegenseitig zu malen. Marjorie sucht ihre Inspiration in ihrer verlassenen Heimat Haïti. Es hilft bei der Überwindung dieser schmerzhaften Trennung . 2003 beschließen sie beide, sich im Loiretal in Frankreich niederzulassen, wo ihre Bilder durch Originalität, warmen und sogar heißen Farben, Aufsehen erwecken.

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